Camerata Helvetica

1962 gründete Urs Schneider die Camerata Helvetica, welche aus dem damaligen Sinfonieorchester „Pro Musica Orchester St. Gallen“ hervorgegangen ist. Schon nach kurzer Zeit machte sich das Orchester durch seine hohe Spielkultur und mitreissende Musizierfreude einen guten Namen. 1962 – 1981 gab das Orchester u.a. durchschnittlich 25 Konzerte im Juli / August in der ganzen Schweiz, wurde damit zu einem wichtigen und vielbeachteten Bestandteil der schweizerischen Kulturlandschaft und gab viele entscheidende Impulse. 1969, 1973, 1978, 1981 und 1994 bedeutende Tournéen mit den Universitätschören aus den USA und Hongkong. Durch die konsequent durchgeführten Zielsetzungen erwarb sich das Orchester besondere Verdienste:

  1. Intensive Förderung von jungen Schweizer Musikern: 110 junge Künstler konnten in all den Jahren gegen 2000 mal solistisch auftreten und dabei unschätzbare Erfahrungen für ihr zukünftiges Leben als Berufsmusiker sammeln.
  2. Bewusste Pflege von nur wenig bekannten Werken der grossen Meister und von praktisch unbekannten Komponisten des Barock, der Klassik, Romantik bis zur Moderne.
  3. Nachhaltiger Einsatz für das Schaffen von zeitgenössischen Schweizer Komponisten wie R. Blum, E. Isoz, P. Mieg, J.F. Zbinden, W. Vogel, A. Keller, L. Nadelmann, A. Schibler u.a., viele Ur- und Erstaufführungen.

Besondere Höhepunkte und eigentliche Pioniertaten waren die Uraufführungen von Auftragswerken von

  • Albert Moeschinger:     Konzert für Ballerina, Altsaxophon, Schlagzeug und Orchester, op. 102
  • Jean Daetwyler:    Konzert für Alphorn und Orchester; Konzert für Panflöte und Orchester
  • Noldi Alder:    Die Symbiose des Appenzeller Naturjodels (Zäuerli) mit dem Klassischen Streichorchester

1979 übernahm der damalige Bundesrat Dr. Kurt Furgler das Patronat des Orchesters. Es wurde auch im Laufe der Jahre immer öfter ins Ausland eingeladen, wo es u.a. in Frankfurt, Stuttgart München, Innsbruck Klagenfurt, Wien, Wrozlaw (Breslau), Ostende, Amsterdam, Haarlem, Florenz, Livorno, Thessaloniki, Athen, Cannes, Paris, Valencia, Barcelona, Interna. Festival Ibiza u.a. konzentierte. Zahlreiche LP-, CD- und Rundfunkaufnahmen zeugen von der Vielseitigkeit des Orchesters.